Riga – Ein Geheimtipp für eine Städtereise

Riga, die Hauptstadt Lettlands, ist mit etwa 730 000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums und auch das politische, wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum Lettlands. Riga hat alles, was für einen perfekten Städtetrip wichtig ist, sei es nur für einen Tag oder ein Wochenende. Riga ist nicht nur per Direktflug mit Air Baltic in nur zweieinhalb Stunden aus verschiedenen Städten in Deutschland erreichbar, sondern bietet schöne und bezahlbare Unterkünfte, Restaurants, Bars und Clubs, aber auch viele Museen und Kunstprojekte, sowie hochkarätige Konzerte und Kulturveranstaltungen.

Direkt an der Rigaischen Bucht gelegen, ist die alte Hansestadt mit mehr als achthundert Jahre Geschichte historisch bedeutend und besitzt sehr viele Zeugnisse aus der Vergangenheit als mächtigste Hansestadt und Zentrum des katholischen Ordensstaates im Baltikum. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das historische Zentrum Rigas im Jahr 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Ein lohnendes Ziel zu jeder Jahreszeit. Und zu jeder Jahreszeit zeigt sich Riga von einer anderen reizvollen Seite.

Die Innenstadt ist vom Flughafen schnell mit dem Bus erreichbar, so dass sich vielleicht auch ein Stadtbesuch bei einem Stop-Over in Riga anbietet, denn mit Air Baltic kann man recht günstig über das Drehkreuz Riga zu aktuell über 50 Destinationen in Europa, Skandinavien, Russland, die GUS-Länder sowie den Nahen Osten fliegen.

Die historische Altstadt Rigas liegt rechts (östliches Ufer) des Flusses Daugava. Die Stadt wird durch den majestätisch dahin fließenden Strom in zwei Teile getrennt. Auf dem Weg von der Altstadt bis zur Mündung in die Rigaer Bucht durchfließt die Daugava ein Delta mit kleinen Inseln und Seitenarmen. Sehr interessant ist eine Bootsfahrt auf der Daugava. Vom Wasser aus hat der Betrachter einen wunderschönen Blick auf die Silhouette Rigas. Sehr schön sind aber auch die jüngeren Stadtteile, wovon einige auf dem linken (westlichen) Ufer liegen. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Bebauung aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Architektur des Jugendstils, der in Riga häufig zu bewundern ist. Man vergleicht und stellt Riga auf eine Stufe mit den Jugendstilmetropolen von Paris, Wien oder Budapest. Wer die liebevoll restaurierten Bürgerhäuser betrachtet, der fühlt sich heute in die Epoche der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. zurück versetzt. Riga ist aber auch durch Gotik und Barock geprägt, da die Stadt schon 1201 gegründet wurde. Es war Bischof Albert von Buxhoeveden, ein Bremer Bürger, der die Hauptstadt von Lettland gründete. Seit jener Zeit war Riga Sitz des Erzbischofs und seit 1225 besaß man die Stadtrechte. Noch heute ist der Einfluss der Deutschen Kultur allerorts spürbar, denn der politische und gesellschaftliche Einfluss hielt vom Beginn des 13. bis zum Ende des 18. Jhd. an. Bis zum Ersten Weltkrieg war noch jeder zweite Bürger der Stadt deutscher Abstammung und noch zwischen den Weltkriegen lebten etwa 15 % Deutsche in Riga. Und auch heute ist die Stadt sehr multikulturell. Hier haben seit langem Letten, Deutschen, Russen, Polen, Schweden, Finnen und andere Völker nebeneinander existiert. Und gerade viele junge Leute aus allen europäischen Ländern zieht es nach Riga zum Studieren, Arbeiten und vor allen Dingen zum Leben.

Neben den vielen Sehenswürdigkeiten verfügt Riga über acht Museen, vier Theater und eine Vielzahl unterschiedlichster Kulturangebote, die ein ansprechendes Kulturleben garantieren.

Auf jeden Fall ist der Zentralmarkt Rigas, der sich etwa 15 Minuten zu Fuß von der Petrikirche, außerhalb der Altstadt in der ehemaligen Speicherstadt nahe dem Bahnhof befindet, ein Besuch wert. In fünf ehemaligen Zeppelinhallen befindet sich der größte Wochenmarkt Rigas. Die Hallen wurden im ersten Weltkrieg für die deutsche Armee zum Bau von Zeppelinen gebaut. Seit 1930 werden sie als Markthallen benutzt. Man kann hier alle möglichen Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Käse und Backwaren kaufen. Eine Halle ist nur für den Handel mit frischem und geräuchertem Fisch da, in einer anderen Halle werden Fleisch und Wurstwaren angeboten.

Auch viele deutsche und ausländische Persönlichkeiten haben Spuren hinterlassen, die ihren Einfluss auf die lettische Kultur hatten. Dazu gehören um nur einige zu nennen Johann Gottfried von Herder, Immanuel Kant und Richard Wagner, wie auch das Kino-Genie Sergei Eisenstein. Die Multikultur Rigas hat über Jahrhunderte hinweg zahlreiche europäische Talente und Künstler inspiriert.

Das ganze Jahr über können in Riga großartige Opernaufführungen, Performances der modernen Kunst, Konzerte populärer Musik, Kunstausstellungen, prachtvolle lettische Volksfeiern und viele andere Events besucht werden.

Wer Sehnsucht nach dem Meer hat, dem sei ein Ausflug nach Jūrmala empfohlen, schnell und günstig mit der Bahn zu erreichen.
Jūrmala wird auch als „lettische Riviera“ bezeichnet und ist ein Badeort an der Ostseeküste, der sich zehn Kilometer östlich von Riga befindet. Er ist der größte Küstenort der baltischen Staaten und wegen seiner heilenden Mineralbäder auch ein Kurort. Neben vielen Bewohnern Rigas kommen auch Touristen gerne zur Erholung nach Jūrmala.

Der mit Kiefern bewachsene Küstenstreifen mit seinem schier endlosen Strand lädt zu langen Strandwanderungen ein oder lässt sich auch sehr gut per Fahrrad erkunden, da er für den Autoverkehr gesperrt ist.

Oder Sie spazieren die Fußgängerzone in Jurmalas Hauptort Majori entlang und schauen sich das örtliche Museum an, das über die Geschichte und das Strandleben u.a. mit einer teilweisen skurrilen Ausstellung historischer Bademode berichtet.

Jūrmala ist geprägt durch Sommerhäuser aus Holz, die aus dem Anfang des 20. Jahrhundert stammen und mit Holzschnittdekors verziert sind. Die Bauten, die damals den besseren Schichten aus Riga zur Erholung dienten, haben kleine Kreuzfenster, Veranden und Dachvorbauten und verfügen zudem über prachtvoll angelegte Gärten, Bassins, Springbrunnen und Gartenskulpturen. Das älteste Holzhaus ist das „Dzintari“, das berühmt für den Konzertsaal ist und immer noch als Ort von Aufführungen dient. Inzwischen ist Jurmala auch geprägt von vielen prunkvollen und teils modernen Strandvillen.

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Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt Riga

Altstadt
Noch bis Mitte des 19. Jhds. wurden die Altstadt und die Zitadelle von den mächtigen Festungsmauern umgeben. Nachdem in der Mitte des 19. Jh. die Festung an Bedeutung verlor, wurden die Mauern abgetragen und ein Grüngürtel um die Altstadt angelegt. Zur gleichen Zeit entstanden auch der Stadtkanal und eine Vielzahl von eklektizistischen Villen, die den Altstadtkern umschließen und ein sehr attraktives Boulevardensemble bilden. Etwas abseits des Boulevards, in der Alberta iela und der Elizabetes iela, die sich nordöstlich der Altstadt anschließen, befinden sich viele sehr schöne Jugendstilhäuser, die man sich unbedingt wegen ihrer romantischen Gestaltungsformen anschauen sollte. Man sieht hier sehr schön den Übergang zwischen Klassizismus und Jugendstil, den vertikalen Jugendstil, den baltisch-deutschen Stil und die russische Variante dieser Epoche. Heutzutage gehören die gut erhaltenen Jugendstilvillen zu den teuersten Wohn- und Geschäftsräumen Rigas.

Petrikirche
Die Petrikirche liegt im südlichen Teil der Altstadt. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Georgskirche, der Eckens Konvent und die Johanniskirche. Neben dem Dom von Riga ist auch die Petrikirche eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke Rigas. Schon von weitem ist der spitze Kirchturm in der Silhouette der Stadt auszumachen. Eine erste schriftliche Erwähnung des Kirchenbaus erfolgte schon um 1209. Noch heute sind Teile der Außenmauern in den Seitenschiffen aus dem 13. Jh. erhalten geblieben. Der Umbau der Kirche zu einer dreischiffigen Basilika erfolgte um 1407. Im späteren 17. Jh. musste man den Turm und die Westfassade völlig neu errichten, da Teile des Bauwerkes eingestürzt waren. Beauftragt mit dem Bau wurde der Straßburger Architekt und Baumeister Rupert Bindenschu, der in den Jahren 1671 bis 1690 den Turm und die Außenfassade im Stil des Barock neu erbaute und umgestaltete. Der Kirchturm brannte jedoch 1721 abermals ab und der Nachfolger wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zerstört. Erst in den Jahren 1968 bis 1973 erhielt die Kirche einen neuen Turm und die Kirchturmuhr wurde gleichzeitig restauriert und erneuert. Seit dieser Zeit ist auch die Turmgalerie für Besucher geöffnet. Wer die Gelegenheit hat, den Turm zu besteigen, erlebt einen wunderschönen Blick auf die Stadt Riga. Im Inneren ist die Ausstattung recht spartanisch. Neben einer spätbarocken Gruft „ der Blauen Garde“ und dem Epitaph (Grabinschrift) eines russischen Generals sind nur wenig sakrale Gegenstände vorhanden. Heute dient das Gotteshaus als Ausstellungshalle.

Georgskirche / Kunstgewerbemuseum
Dieses Gotteshaus steht nördlich der Petrikirche. Der unscheinbare Kirchenbau beherbergt heute das Kunstgewerbemuseum.

Konventhof
Gleich hinter der Georgskirche, in nördlicher Richtung, stand einst die Burg des Schwertbrüderordens. Neben dem Burgbau befand sich auch noch ein Hospital auf dem Konventhof. 1998 wurden Teile des Konventhofes zu einem Hotel umgebaut.

Eckens Konvent
Eckens Konvent wurde 1435 erbaut und diente dem Zweck eines Nachtasyls für Bedürftige. Seit 1596 ist es dann ein Witwenheim geworden. Sehr schön ist das an der Außenfassade befindliche Relief „Christus und die Sünderin“. Das Werk entstand in der Zeit um 1618.

Johanniskirche
Sie wurde im 13. Jh. erbaut und war die Klosterkirche der Dominikaner. Es ist ein schlichter, einschiffiger Bau deren heutiges Äußeres dem 15. und 16. Jh. zugeordnet werden kann. Der Glockenturm der Johanniskirche trägt jedoch gotische Stilelemente. Sehenswert sind zwei Skulpturen auf der Ostseite des Chors. Sie stellen Johannes den Täufer und den heiligen Salomon dar. Beide Skulpturen stammen aus dem 17. Jahrhundert. An der Südseite der Kirche gibt es noch zwei Steinmasken, die einen offenen Mund besitzen. Durch diese Steinmasken sollen die Mönche ihre Gebete gesprochen haben.

Johannishof
Zwischen Johanniskirche und Eckens Konvent durchschreitet man einen Torbogen. Es war der Zugang zum Dominikanerkloster, der in den Johannishof führt. Den Hof umgibt heute noch ein Rest der Befestigungsmauer mit einem Wehrgang und Schießscharten.

Pharmaziemuseum
Nur etwa 200 m nordöstlich von Eckens Konvent liegt in einer Seitenstraße das Pharmaziemuseum. Es gibt einen Überblick zur historischen Entwicklung des Apothekenwesens in Lettland. Das Museum ist in einem historischen Gebäude des 18. Jh.s untergebracht.

Wagnersaal
Folgt man der Straße in Richtung Altstadtzentrum, in der sich das Pharmaziemuseum befindet, so gelangt man in die Vāgnera iela (Wagnerstraße). Hier liegt der Konzertsaal auf der rechten Seite, in dem Richard Wagner in der Zeit zwischen 1837 und 1839 als Dirigent am Deutschen Theater wirkte.

Reuternhaus
Etwa 50 m südöstlich der Johanniskirche, an der Kreuzung Audēju und Mārstaļu iela, liegt das prachtvolle und reich verzierte Reuternhaus. Es ist ein Patrizierhaus, das in den Jahren 1684 bis 1688 entstand. Sehr schön sind die Schnitzereien des Blattreliefs an der Giebelfront.

Reformierte Kirche
Folgt man der Mārstaļu iela zum südlichen Flussufer, so gelangt man zuerst an die Reformierte Kirche und fast am Ende der Straße zum Dannensternhaus. Die Kirche wurde in der Zeit zwischen 1727 und 1733 erbaut. Gegenüber der Kirche findet man das Museum für Fotografie.

Dannensternhaus
Am Ende der Mārstaļu iela liegt das schönste Barockgebäude Rigas . Es ist ein altes Patrizierhaus aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. In den Untergeschossen befanden sich Wohn- und Geschäftsräume und in den oberen Etagen Lager- und Speicherräume.

Mentzendorffhaus
Nur zwei Parallelstraßen weiter, in Richtung Altstadtzentrum in der Grēcinieku iela, liegt ein weiteres imposantes Kaufmannshaus, das sehr sehenswert ist. Im Haus befindet sich eine Ausstellung, die das Leben der Kaufmannsfamilien im Mittelalter aufzeigt.

Rathausplatz mit Schwarzhäupterhaus
Zur Flussseite hin liegen das Okkupationsmuseum und das Schützendenkmal. Im Nordöstlichen Bereich des Rathausplatzes ist das Schwarzhäupterhaus wieder im alten Glanz erstanden. Das beeindruckende Kulturdenkmal wurde in den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges zerstört und wurde sehr aufwendig erneuert. Dem Brauch zu Folge, war das Schwarzhäupterhaus der Treffpunkt der unverheirateten, nicht aus Riga stammenden Kaufleute. Im Nachbarhaus, dem Schwabe Haus, ist heute die Touristikinformation untergebracht. Im Mittelpunkt des neu gestalteten Rathausplatzes steht die Kopie des Schutzheiligen der Stadt, dem Heiligen Roland.

Dom St. Marien von Riga
Er ist ohne Zweifel der größte und beeindruckendste Kirchenbau des Baltikums. Mit dem Bau hat man im Jahr 1211 begonnen. Der erste Bau war vom Prinzip eine romanische Hallenkirche, die in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach erweitert und umgebaut wurde. Zu den ältesten Teilen zählen heute noch Teile des Querschiffes und des Chors sowie der Kapitelsaal und der Kreuzgang, die zum benachbarten Kloster gehören. Jüngeren Datums sind die Seitenschiffe und die Turmhaube, die sich fast 90 m in die Höhe reckt. Heut ist der Dom Sitz des Erzbischofs der Evangelischen Kirche Lettlands.
Wie viele reformierte Kirchen, ist auch der Dom von Riga im Inneren sehr schlicht gehalten. Ein paar Grabplatten aus dem Mittelalter und ein Epitaph der „Kleinen Gilde“, das aus dem 17. Jh. stammt, sind noch zu besichtigen.

Orgel im Dom von Riga
Nicht nur der Dom ist der größte Kirchenbau des Baltikums, sondern auch die Orgel stellt eine außergewöhnliche Kostbarkeit dar. Es ist mit die letzte große romanische Orgel und zugleich die weltweit einzige ihrer Größe, die mechanisch funktioniert. Erbaut wurde sie 1884 durch einen Ludwigsburger Orgelbauer. Die überaus klangreiche Orgel bildet mit dem Innenraum des Doms eine Klangsymbiose, die einzigartig und unvergesslich ist. Wenn man in Riga ist, dann sollte man eines der vielen Orgelkonzerte im Dom genießen.

Über 7000 Orgelpfeifen, die größte mit 11m Länge, und die kleinste gerade 8 mm lang, ein Spieltisch mit 4 Manualen und 124 Registern, erlauben eine fast unendliche Klangvariation. Um die Orgel bedienen zu können, sind neben dem Organisten noch weiter zwei Assistenten notwendig.

Kloster/ Domgarten
Das Kloster und der Domgarten schließen sich südlich am Dom an. Vom Kloster sind nur noch der Kreuzgang und der zweischiffige Kapitelsaal erhalten geblieben. In den Klosterräumen ist heute neben einer archäologischen Ausstellung auch das Rigaer Geschichts- und Schifffahrtsmuseum untergebracht.

Geschichts- und Schifffahrtsmuseum
In den Räumlichkeiten des Klosters wurde das Geschichts- und Schifffahrtsmuseum eingerichtet. Erste Anfänge der geschichtlichen Dokumentation über die Schifffahrt stammen aus der Sammlung des Rigaer Arztes Martini, der 1729 erste Dokumente und Artefakte sammelte und diese Sammlung der Heimatstadt Riga zum Geschenk machte. Die Sammlung gibt einen historischen Überblick von der Stadtgründung bis in die Neuzeit und ist sehr lehrreich.

Herderdenkmal
Auf dem Vorplatz des Doms steht auf dem Herderplatz ein Denkmal des Philosophen und Dichters Johann Gottfried Herder. Das Denkmal in Riga ist eine Kopie des Standbildes in Weimar.

Palast Peters des Großen
Südlich des Klosters liegt der Palast Peters des Großen. Er wird durch drei Straßen umschlossen.
Es war das Haus des Kaufmannes Henneberg, in dem der Zar 1711 übernachtete. Seither heißt das Gebäude Palast Peters des Großen. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Domplatz
Der Domplatz schließt sich in nördlicher Richtung an das Gotteshaus an. Vom Hauptportal führen Stufen hinab auf das Niveau der Straße. Vom Domplatz linker Hand erblickt man einen im venezianischen Stil erbauten Palast. Er war der Sitz der Rigaer Börse. Erbaut wurde der Palast 1852 – 1855. Gleich rechts daneben steht das beeindruckende ehemalige Gebäude der Kommerzbank, das heute durch den Staat genutzt wird.

Anglikanische Kirche
Die Anglikanische Kirche liegt auf dem Weg vom Domplatz zum Ordensschloss. Sie ist die Kirche des Hl. Erlösers und wurde 1859 erbaut.

Muttergotteskirche
Die Muttergotteskirche steht südlich vom Schloss, in unmittelbarer Nähe zum Ufer der Daugava. Erbaut wurde sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Ordensschloss
Von der Muttergotteskirche sind es nur wenige Schritte bis zum Ordensschloss. Es erhebt sich am Ufer der Daugava. Das Ordensschloss war die einstige Residenz des Ordensmeisters. Nachdem die alte Ordensburg in der Südstadt 1297 abgerissen wurde, dachte man nicht mehr an das erneute Erstarken des Kreuzritterordens. So mussten die Rigaer Bürger nur 30 Jahre später die neue Ordensburg errichten. Nach einem weiteren Abriss 1484 erbaute man die neue Ordensburg am Ufer des Flusses nochmals. Das Bauwerk, wie es sich heute dem Betrachter zeigt, wurde vom Tallinner Baumeister Nyggels errichtet. Einen weiteren Umbau veranlasste man im 18. Jahrhundert. Es entstand der klassizistische Nordflügel als Sitz der Gouvernements- Behörde. Heute ist es der Amtssitz des Staatspräsidenten Lettlands.

Museen im Schloss
Im Schloss befinden sich zwei Museen. Eines ist das Museum für ausländische Kunst. Wie der Name schon sagt, werden hier Kultur- und Kunstgegenstände des 16. bis 19. Jh.s ausgestellt, die nicht in Lettland geschaffen wurden. In einem anderen Stockwerk des Schlosses ist das Museum für Geschichte beherbergt.

Jacobikirche
Östlich des Schlosses in der Klostera iela gelangt man zuerst an die Maria Magdalena- Kirche und danach an die Jacobikirche. Sie besitzt als einzige Kirche in Riga einen gotischen Kirchturm. Erbaut wurde die Jacobikirche um 1225. Man errichtete sie außerhalb der Stadtmauer. In den Jahrhunderten wurde sie mehrfach umgebaut. Heute bezeichnet man sie als kleinste mittelalterliche Basilika Rigas. Das Gotteshaus ist der Sitz des katholischen Erzbischofs. Im Inneren sind die aus dem 15. Jh. stammenden Grabplatten und Holzschnitzereien sehr sehenswert.

Drei Brüder
Südlich der Jacobikirche in der Mazā Pils iela findet man die drei Häuserfassaden der „Drei Brüder“. Sie tragen die Hausnummern 17, 19 und 21. Man erkennt die mittelalterlichen Häuser an ihren attraktiven Giebeln. Das rechte Haus mit dem Treppengiebel wurde zum Ende des 15. Jh.s erbaut. Es ist das älteste. Das in der Mitte stehende Haus entstand um 1650 und das linke, kleinere Wohnhaus entstand zum Ende des 17. Jahrhunderts. Im mittleren Haus ist ein kleines Architekturmuseum untergebracht, das über die historische Baugeschichte berichtet.

Christi-Geburt-Kathedrale
Das orthodoxe Gotteshaus mit seinen fünf Kuppeln ist eine der prächtigsten Kirchen in Riga. Die im neobyzantischen Stil von dem deutsch-baltischen Architekten gebaute Kirche ist im Inneren prunkvoll mit vielen Ikonen und Wandgemälden ausgestattet.

Schwedentor
Das Schwedentor liegt im Norden der Altstadt, nordöstlich der Jacobikirche in der Aldaru iela.
Es entstand um 1698 zur Zeit der schwedischen Herrschaft in Riga. Es ist das Letzte der einst 28 Stadttore.

Stadtmauer / Pulverturm
Östlich des Schwedentores schließen sich die Überreste der Stadtmauer an. Diesen Teil der Stadtmauer hat man im 20. Jh. restauriert. Am Ende der Wehranlage erhebt sich der im 13. Jh. erbaute Pulverturm. Er hat einen Durchmesser von etwa 14 m und eine Höhe von 26 m. Die Mauern sind bis zu 3 m dick. Heute wird in den Räumen des Pulverturmes eine Ausstellung zum lettischen Unabhängigkeitskampf gezeigt.

Kleine Gilde und große Gilde
Beide Sehenswürdigkeiten liegen östlich vom Domplatz. Die Gebäude der Kleinen Gilde entstanden 1866. Das Haus war Sitz der Handwerkergilde Rigas. Sehenswert sind die Glasmalereien und die reiche Verzierung der Wände mit Malereien.

Die Große Gilde war das Zunfthaus der Kaufleute. Das Haus wurde in den Jahren 1851 bis 1857 erbaut. Die Große Gilde dient heute als Konzerthaus. Sehr schön sind auch die im Umfeld des Zunfthauses stehenden Wohnhäuser der Kaufmannsgilde.